Fauliger Geruch und Wasser, das nur noch langsam abläuft. Dies sind die ersten Anzeichen für eine Rohrverstopfung. Und wenn dann gar nichts mehr geht und das Wasser in Spüle, Waschbecken oder Toilette steht, hat sich in einer Leitung ein Propf gebildet. Der schnelle Griff zum (falschen) chemischen Abflussreiniger kann jetzt eher noch mehr Schaden anrichten als zu helfen.
Das in solchen Fällen professionelle Hilfe gefragt ist, sieht man an folgendem Fall: Wir wurden zu einem Notfall gerufen, bei dem der Kunde soviel Rohrfreipulver in den Abfluss geschüttet hatte, dass der Reiniger verklumpte und auch durch unsere herkömmlichen Mittel nicht aufzulösen war. Wir mussten die Wand öffnen und das betroffene Rohrstück austauschen.
Derer gibt es viele. Urinstein, Kalk, Seifenreste, Fäkalien und Fett bilden an der Rohrwand eine Schicht, die immer weiter wächst und den Leitungsquerschnitt stetig verkleinert. Eines Tages haben diese sogenannten "Inkrustierungen" einen kritischen Punkt erreicht und ein Fremdkörper, wie z.B. ein Wattestäbchen oder ein Knäuel Toilettenpapier, bleibt stecken und bildet einen Propf. Betroffen davon sein können sowohl horizontal verlaufende Rohre wie auch Fallleitungen.
Generell haben Dinge wie Hygieneartikel oder Katzenstreu nichts im Abfluss zu suchen. Die Hygieneartikel können im Rohr hängen bleiben und noch weiteren Dreck ansammeln, bis das Wasser nicht mehr fließt. Katzenstreu quillt beim Kontakt mit Wasser auf und kann sehr schnell die Toilette zum Überlaufen bringen.
In der Küche wird oftmals heißes Fett in den Abfluss gegossen, das in der kühlen Leitung jedoch nicht in diesem Zustand bleibt. Es erkaltet und setzt sich an der Wand fest. Kommen jetzt noch feste Stoffe, wie z.B. Essensreste, hinzu, bildet sich ein Verschluss.
Im Außenbereich haben wir aus Regenrinnen und -fallrohren neben größeren Laubansammlungen auch schon tote Vögel gezogen. Und die Rohre von Hof- und Kellerabläufen sind für manche Ratte schon zur Todesfalle geworden - und der Kadaver der Grund für eine Überschwemmung.
Wurzeleinwuchs in Abwasserrohre ist ein weiteres Problem, mit dem wir oft konfrontiert sind. Angriffspunkte finden die Wurzeln an den Steckverbindungen der Leitungen. Schon kleine Spalten in den Gummidichtungen lassen genug Raum, dass feinste Haarwurzeln in das Rohr eindringen können. Die feinen Haare fangen an zu wachsen und drücken die Dichtung auseinander. Und schnell wird aus einer kleinen Wurzel ein dichtes Geflecht. Feststoffe sammeln sich an, bis es für das Wasser kein Durchkommen mehr gibt.
Wurzeleinwuchs ist ein Problem für alle Arten von Rohren. Sowohl Steinzeug-, Beton- wie auch KG-Rohre aus PVC sind davon betroffen.
Bei Versackungen gerät das Bettungsmaterial unter dem Rohr in Bewegung, wird entweder weggespült oder durch Einbrüche von unterirdischen Hohlräumen oder Erdbewegungen fortgerissen. Es entsteht ein Hohlraum unter der Leitung und durch den Druck des darüber liegenden Erdreichs kann das Abwasserrohr einknicken.
Bei Steinzeugrohren kommt es ob dieser Belastung zu Rissen im Material. Treffen Längs- und Querrisse aufeinander kommt es zur Scherbenbildung, d.h., Teile der Leitung brechen ein. Zum einen kann jetzt Abwasser austreten (Exfiltration) oder - je nach Lage - Grundwasser eindringen (Infiltration). Auch Erdreich, Sand und Steine können in das Abwasser führende Rohr einbrechen und einen Verschluss bilden oder Wurzeln bahnen sich mit der Zeit ihren Weg in die Leitung - mit den bekannten Folgen.
Um Ihr Rohrleitungsnetz wieder frei zu bekommen setzen wir unterschiedliche Verfahren ein - je nach Lage und Art der Leitung und der Schwere der Verstopfung.
Die Spiralmaschine ist das erste Mittel der Wahl und kommt bei leichten bis mittleren Verstopfungen überall dort zum Einsatz, wo wir nicht mit Hochdruck arbeiten können. Auf die Spirale können unterschiedliche Köpfe aufgesetzt werden und z.B. auch Verkrustungen in Rohren ausfräsen. Eingesetzt wird die Spirale bei Rohren der Nennweiten DN70 bis DN250.
Wir verfügen über zwei mit einer Hochdruckanlage ausgestatte Einsatzfahrzeuge und einen Anhänger mit Hochdruckgerät. Mit bis zu 160 bar rücken wir Verstopfungen in Leitungen bis zu einer Nennweite von DN300 zu Leibe (kleinster Durchmesser: ab DN40). Uns stehen verschiedene Düsen zur Verfügung, je nach Art des Verschlusses.
Bei Wurzeleinwuchs, Urinstein- und Feststoff-Inkrustation, und Betonablagerungen kommt unsere Kettenschleuder zum Einsatz, mit der wir das Rohr freifräsen.